Chronik
Die Hovawartfreunde Berlin im Wandel der Zeit
Der Versuch einer Chronik (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) und ein Blick in die Zukunft
Alles begann, als sich am 28.11.1948 aus der Berliner Landesgruppe des Hovawartverein für Deutsche Schutzhunde e.V., Hamburg, der Verein der Hovawartfreunde Berlin e.V. gründete. Am 5.2.1949 erhielt der Verein die Zulassungsgenehmigung der Amerikanischen Militärregierung, Berliner Sektor. Deshalb finden wir, daß die "große Feier" auch erst in diesem Jahr stattfinden sollte.
Die Gründungsmitglieder waren:
Fritz Fellechner
Lothar Meister
Hedwig Meister
Wilhelm Kagelmacher
Maria Kagelmacher
Adalbert Kuss
Erich Krüger
Die 1. Vorsitzenden:
1949 - 1954 F. Fellechner
1954 - 1968 R. Harth
1968 - 1972 Heinrich Neukamp
1972 - 1983 Bodo Walter
1983 - 1990 Horst Kühn
1990 - 1997 Dr. Gerald Schmid
seit 1997 Angus Pouch
Wie sich das Vereinsleben Anfangs gestaltete, kann leider nicht nachvollzogen werden, da aus dieser Zeit keine Mitglieder und Augenzeugen mehr ansprechbar sind. Es war jedenfalls nicht so einfach wie heute, denn Versammlungen mußten angemeldet werden, da Berlin unter "Alliiertem Recht" stand. Später begab sich der Verein unter das Dach des VDRG´s (Verband Deutscher Rasse- und Gebrauchshundevereine).
1951 trat unser heutiges Ehrenmitglied Frau Gisela Walter dem Verein bei, sie ist die Einzige, die noch "alte Geschichten" zu erzählen weiß.
Der Hovawartverein für Deutsche Schutzhunde e.V., der Verein für Hovawartzucht Weser-Ems e.V. und der Verein der Hovawartfreunde Berlin e.V. gründeten 1959 den Internationalen Hovawartzuchtverband e.V., Berlin (IHV). Die Delegiertenversammlungen und Vorstandssitzungen des IHV fanden in Marxen in der Lüneburger Heide bei Frau Wesemeyer (Zwinger "von der Aue") statt.
1. Vorsitzender Werner Becker, Aurich
2. Vorsitzender Heinrich Neukamp, Berlin
Geschäftsführer Karl Ernst Mehrtens, Bremen
Hauptzuchtwart Gisela Kroll, Sage
Hauptkörmeister Fritz Kroll, Sage
Zuchtbuchführer Lothar Meister, Berlin
Außerdem nahmen für Hamburg der 1. Vorsitzende John Messmer und die Eheleute Treppte, für Berlin der 1. Vorsitzende Rudi Harth, Bodo und Gisela Walter an den Versammlungen in Marxen teil.
Der IHV regelte Zucht-, Kör-, Zuchtbuch- und Ausstellungsangelegenheiten für die Mitglieder, wobei die Zucht im Vordergrund stand. Wortführend hierbei waren Gisela und Fritz Kroll (Zwinger "von Gila"). 1964 wurde für die Zuchthunde das HD-Röntgen eingeführt. In Ausnahmefällen durfte noch mit Hunden mit dem Befund HD-Leicht gezüchtet werden. 1965 oder 1966 legte Karl Ernst Mehrtens den Posten des Geschäftsführers nieder, Klaus Frey wurde sein Nachfolger.
Während Hamburg und Berlin nur Mitglieder der unmittelbaren Umgebung vertraten, waren die Mitglieder von Weser-Ems über das Bundesgebiet verteilt. Dadurch vertrat Weser-Ems die meisten Mitglieder im IHV. Durch die Satzung des IHV hatte Weser-Ems mehr Stimmen als Hamburg und Berlin zusammen und nahm insbesondere im Zusammenhang mit skeptischen Auffassungen in Fragen der Rückzucht (Einkreuzung anderer Rassen, z.B. Leonberger) keine Rücksicht auf Hamburger und Berliner Interessen. Das führte 1974 dazu, daß sich Bodo Walter und Klaus Frey einig wurden, den IHV zu verlassen. Daraufhin wurde in Oldenburg der Förderverein gegründet und bildete dann zusammen mit Weser-Ems den IHV.
Der Berliner und der Hamburger Verein arbeiteten nach dem Austritt aus dem IHV in hervorragender Weise zusammen und nannte die entstandene Gemeinschaft, ohne einen Verein zu gründen, Hovawart Zuchtgemeinschaft Deutschland. In dieser Gemeinschaft wurden sämtliche Fragen freundschaftlich geklärt.
Die Vereine führten ein gemeinsames Zuchtbuch in Berlin, in dem Sie jeder für sich, wie in einer Loseblattsammlung, Fotokopien jeweils einer Ahnentafel eines jeden Wurfes sammelten. Zuchtbuchführer war Horst Schilling, Berlin. Nachdem er seine Tätigkeit im Verein niederlegte, übernahm Frau Sigrun Kühn das Zuchtbuch. Nach und nach wurde das Zuchtbuch für folgende Vereine erweitert: Verein für Hovawartzucht Weser-Ems e.V., Allgemeiner Förderverein für Zucht und Ausbildung von Hovawarten e.V., Oldenburg, Hovawart-Club Deutschland e.V., Kiel, Hovawartclub Goslar, der die HZD aber bald wieder verließ, Hovawart Verein Deutschland e.V. Sitz Thale.
Mit der vorläufigen Aufnahme in den VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) wurde dieses Zuchtbuch geschlossen. Das seit 1989 bestehende HZD-Zuchtbuch wird von Frau Kühn geführt.
In den 70er und 80er Jahren fand ein reges Vereinsleben statt. Die Hovawartfreunde trafen sich jeden 1.Dienstag im Monat, außer im Juli oder August, je nach Ferienzeit. Es fanden Vereinsspaziergänge, Vereinsfahrten und Kegelabende statt. Außerdem trafen sich auch immer Mitglieder privat, die miteinander spazieren gingen. Auf unseren Hundeplätzen, zuerst in Lankwitz, dann in Gatow, Clayallee und Teilestraße konnten unsere Mitglieder in den darauf folgenden Jahren mit ihren Hunden arbeiten.
Und dann waren ja da noch die Ausstellungen: "Fährst Du zu der Ausstellung nach...?" "Ja, ich fahre" "Na dann macht mein Hund ja doch nur den 2.Platz, aber egal, ich komme trotzdem mit". Das war der Tenor und so machten sich immer ein paar Unerschrockene auf den Weg nach Hamburg, Nürnberg, Cuxhafen, Kiel, Dänemark, sogar bis nach Polen. Es gab auf den Vereinsversammlungen immer viel zu berichten und die Ergebnisse konnten sich sehen lassen.
Die jährlich stattfindenden Körungen mußten von allen besucht werden, die Zuchtambitionen hatten, denn unsere Hunde wurden damals immer nur für ein Jahr angekört.
Leider verstarb am 1.4.1983 für uns alle völlig unerwartet unser damaliger 1. Vorsitzender Bodo Walter. Sein plötzlicher Tod hat uns alle sehr erschüttert. Er hat durch seine unnachahmliche Art eine große Lücke im Verein hinterlassen. Bodo war zusammen mit seiner Frau Gisela immer ein kompetenter Ansprechpartner. Egal wann und wo man ihn benötigte, er war immer da. Keiner mußte allein zum HD-Röntgen, Bodo vereinbarte die Termine und war dabei, um "Händchen" zu halten. Er hat es auch immer geschafft, für Veranstaltungen genug Helfer zu finden, als Antreiber ersetzte er 10 Arbeiter, aber jeder hat gern geholfen, er war schließlich auch für uns da, wenn wir ihn brauchten. Jahrelang haben Bodo und Gisela Walter alle Vereinsarbeit allein bewältigt und dabei noch unter dem Zwingernamen "von der Vogelweide" gute und schöne Hovawarte gezüchtet.
Horst Kühn trat nach Bodos Tod ein schweres Erbe an. Der Verein vergrößerte sich, das Vereinsleben blieb rege, der Vorstand vergrößerte sich um den Zuchtausschuß. In seiner Amtszeit fiel die Mauer, dadurch vergrößerte sich auch unser Verein um ehemalige VKSK-Züchter und -Mitglieder (Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter der ehem. DDR), die in die HZD eintreten wollten. Ebenfalls wurde in dieser Zeit der Antrag an den VDH um vorläufige Mitgliedschaft gestellt. Außerdem vergrößerte sich die HZD um die schon oben erwähnten Vereine. 1990 trat Herr Kühn aus dem Verein aus.
Dr. Gerald Schmid übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden. Ihm haben wir es zu verdanken, daß wir seit 1992 auf dem Hundeplatz in Glienicke mit unseren Hovis arbeiten können. Dadurch hatten wir auch erstmals die Möglichkeit erhalten, eine eigene Zuchtschau durchzuführen. Dies tun wir nun mit schöner Regelmäßigkeit (fast) jährlich im August. Leider mußten wir aufgrund der Aufnahmebedingungen des VDH´s unseren Verein 1994 auflösen. Wir wurden wieder eine Landesgruppe des Hovawart Vereins für Deutsche Schutzhunde e.V., Hamburg, aus dem wir hervorgegangen waren. Ende 1995 lösten sich alle der HZD angeschlossenen Vereine auf, gründeten 5 Regionalgruppen (Nord, West, Ost, Mitte und Süd) und machten somit den Weg frei für die endgültige Aufnahme in den VDH. Seit dem sind wir die Bezirksgruppe Hovawartfreunde Berlin in der Regionalgruppe Ost in der HZD. 1997 war es dann soweit, die HZD wurde als Vollmitglied in den VDH aufgenommen.
Regine Brinkmann, genannt Micky, unternahm den Versuch, uns einiges über Hundeausbildung beizubringen und siehe da, es tat sich etwas. Darüber hinaus wurden die Übungssonntage bei einigen Mitgliedern zum Familienausflug. Der Übungsbetrieb begann um 9:00Uhr, Ende war meistens gegen 16:00Uhr. Micky war so engagiert, daß sich Marco Zielke entschloß, in den Schutzhundesport zu gehen. Nachdem Micky ihr Amt als Ausbilderin niederlegte, übernahm er die Einzelarbeit auf dem Hundeplatz, sowie das Figurieren der Hunde, die im Schutzdienst gearbeitet wurden. Helga Richard übernahm die zur dieser Zeit noch angebotene Gruppenarbeit.
Als Marco vor zwei Jahren aufhörte, übernahmen es Susanne Brey und Angus Pouch, die bei ihm "gelernt" hatten, den Hovis Manieren beizubringen. So trafen sich jeden Mittwoch 10 - 15 Hovibesitzer in Glienicke, um Ihren Hunden und sich selbst etwas Gutes zu tun. Wir boten Fährte, Unterordnung, Schutzdienst, Welpengruppe und viel Spaß und Spiel an. Es findet wieder ein reges Vereinsleben statt, man tauscht sich aus, erfährt Neues aus den anderen Bezirksgruppen oder der Regionalgruppe Ost u.v.m. Es lohnt sich, einmal vorbei zu schauen, nicht nur zur Körung oder Zuchtschau.
Seit 1997 ist Angus Pouch 1. Vorsitzender unserer Bezirksgruppe. Er übernahm das Amt von Dr. Gerald Schmid, weil dieser es aus Zeitmangel nicht mehr ausüben konnte.
Mit Angus haben wir einen sehr engagierten 1. Vorsitzenden, der fast seine gesamte Freizeit in die Vereinsarbeit einbringt. Zusammen mit seiner Lebenspartnerin Susanne Brey ist auch er immer Ansprechpartner, der sich nicht scheut, wie schon Bodo Walter, auch einmal eine unangenehme Wahrheit zu sagen. Das ist sehr couragiert, denn damit macht er sich nicht nur Freunde (wer kann die Wahrheit schon vertragen?).
Aber das ist für unsere Sache wichtig, denn nur so kann es weitergehen. Anderenfalls stagniert die Zucht, die Ausbildung und das Leben innerhalb unserer Bezirksgruppe, und das trifft letztlich auch auf die gesamte HZD zu. Wir brauchen couragierte Mitglieder in allen Bezirksgruppen und Regionalgruppen. Mitglieder, die sich zusammensetzen, zum Wohl unserer Hunde die richtigen Entscheidungen treffen, sich auch nicht scheuen, einmal getroffene Entscheidungen zurück zu nehmen und durch Bessere zu ersetzen.
Um das zu erreichen, braucht auch die Bezirksgruppe Hovawartfreunde Berlin engagierte Mitglieder, die ihre Meinung sagen, konstruktive Vorschläge einbringen und unseren Vorstand bei seiner oft sehr zeitaufwendigen Arbeit unterstützen. Wir brauchen engagierte Züchter, die ihre Welpenkäufer anhalten, zu Körungen, Zuchtschauen und zum HD-Röntgen zu gehen. Nur so kann die Zucht vorankommen.
Wir brauchen Züchter, die vor allem gesunde, wesensstarke und langlebige Hunde züchten. Was nützt uns der schönste V1-Champion in der Zucht, wenn er nach 3, 4 oder 5 Jahren an einer Magendrehung stirbt, weil er eine Bindegewebsschwäche hat. Hunde, die Krebs oder Herz-Kreislauf-Probleme haben oder Leber-Shunt etc. vererben, gehören auch nicht in die Zucht. Damit können unsere Hunde nicht leben, wohl aber mit einer Knickrute, mit einem Zahn- oder Behangfehler. Zucht heißt ausprobieren und abwarten, was daraus wird, auch auf die Gefahr hin, daß nicht nur Champions gezüchtet werden.
Der Hovawart ist eine schöne Rasse, viele von uns werden immer wieder auf ihre schönen Hunde angesprochen, auch ohne einen V1-Hund an der Leine zu führen. Sowieso muß der eigene Hund immer der Schönste sein und bleiben, auch wenn man um seine kleinen Fehler weiß.
In diesem Sinne: Packen wir es an und lassen es auf keinen Fall liegen! Feiern wir den 50. Jahrestag der Hovawartfreunde Berlin und stoßen auf die Zukunft an, Prost.
Der Vorstand der Hovawartfreunde Berlin und
Ihre / Eure Barbara Zielke
Züchter und ihre Zwinger
Früher war es üblich, den eigenen Nachnamen auch als Zwingernamen zu benutzen:
Meister
Fellechner
Gundermann
Grimm
Krüger
Wiegmann
Bock
Märkisch
Schilling
Bock
Kuss (bis G-Wurf, wechselte dann zum RZV und hatte dann den Zwinger "vom Kusseck"
Busch (Der berühmte Castor Meyer-Busch)
Adlig wurden unsere Hunde erst später:
Walter, Gisela "von der Vogelweide" VDRG
"von Walthari" (seit 1992) VDH
Geiseler, Erika "vom Bienengarten" VDRG
Schatz, Gisela "von der Schatzburg" VDRG
Scholkmann, Ralph "von der Düppeler Schanze" VDRG
Günther, Eva "vom Seehof" VDRG
Kühn, Sigrun "vom Hüllepfuhl" VDRG/VDH
Geiseler, Gisela "vom Tannengrund" VDRG/VDH
Rahimkhani, Verena "von der Villa Veccia" VDH
Demuth, Heinz "vom Brisetal" VDH
Richard, Helga "vom Richardseck" VDH
Heise, Dagmar "vom Schollengrund" VDH
Marczinkowski, Dagmar "von den Britzer Wiesen" VDH
Brey, Susanne / Pouch, A "aus der Grauzone" VDH
Hunde mit Champion- und Siegertiteln
"Dana von der Vogelweide" (1974) Bes.: Helga Wussow
Nationaler Schönheitschampion des VDRG
Internationaler Schönheitschampion der UCI Brüssel
Weltsieger
"Cyras von der Vogelweide" (1973)
Bes.: Horst Kühn
Nationaler Schönheitschampion des VDRG
Internationaler Schönheitschampion der UCI Brüssel
"Doris vom Ponyhof" (1972)
Bes.: Erika Geiseler
Nationaler Schönheitschampion des VDRG
Internationaler Schönheitschampion der UCI Brüssel
Ehrenchampionat der UCI Brüssel
"Brixi vom Tannengrund" (1983) Bes.: Gisela Geiseler
Nationaler Schönheitschampion des VDRG
Internationaler Schönheitschampion der UCI Brüssel
Ehrenchampionat der UCI Brüssel
"Cajus von der Vogelweide" (1973)
Bes.: Barbara Mybes
Nationaler Schönheitschampion des VDRG
Internationaler Schönheitschampion der UCI Brüssel
"Dino von der Vogelweide" (1974) Bes.: Barbara Mybes
Nationaler Schönheitschampion des VDRG
Internationaler Schönheitschampion der UCI Brüssel
"Ambra von der Schatzburg"
Bes.: Eva Günther
Internationales Ehrenchampionat der UCI Brüssel
"Asgard von der Düppeler Schanze" (1976)
Bes.: Barbara Zielke
Nationaler Schönheitschampion des VDRG
Europasieger
"Daisy von der Asseburg" (1979) Bes.: Gisela Geiseler
Nationaler Schönheitschampion des VDRG
"Asco von der Asseburg" Bes.: S. Neumann/Schmidt
Jugendchampionat des VDRG
"Deitje von der Vogelweide" (1974) Bes. Gisela Walter
Europasieger
Hunde mit Abrichtekennzeichen
"Asco von der Schatzburg"
Bes.: Eveline Kirchenkamp BH, SchH I
"Cognac vom Wehrhof"
Bes.: Regine Brinkmann BH, WH, FH, SchH I
"Boss von der Brinkwiese"
Bes.: Regine Brinkmann BH, FH, SchH I
"Anjek vom Wittlerdamm"
Bes.: Diether Viert BH, WH, FH, SchH I
"Ares vom Hermsdorfer Forst"
Bes.: Barbara und Marco Zielke BH, SchH I